Die Swiss GAAP FER (Fachempfehlungen zur Rechnungslegung) sind moderne Standards, die die Qualität der Finanzberichterstattung sowie die zeitliche und unternehmensübergreifende Vergleichbarkeit der Jahresabschlüsse gewährleisten sollen. Sie werden so dem Informationsbedarf gerecht – einerseits der Finanzwelt und andererseits der Unternehmensführung. Diese FER tragen den Bedürfnissen der Schweizer KMU besonders Rechnung, weil sie modular aufgebaut sind und ihr Umfang mit rund 200 Seiten im Vergleich zu anderen anerkannten Standards, insbesondere zu den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, verhältnismässig gering ist. Sie erlauben es daher jedem Unternehmen – unabhängig von Grösse und Rechtsform –, den Jahresabschluss in hoher Qualität und nach anerkannten Standards relativ kostengünstig zu erstellen. Die FER gehören zudem zu den vom Bundesrat anerkannten Rechnungslegungsstandards, die von gewissen Unternehmen gemäss Artikel 962 und 963b OR anzuwenden sind. Heute legen viele Einrichtungen (KMU, Grossunternehmen, Stiftungen, gemeinnützige Nonprofit-Organisationen, Vorsorgeeinrichtungen, öffentlich-rechtliche Körperschaften) ihre Jahresabschlüsse oder ihre Konzernrechnungen freiwillig oder obligatorisch nach Swiss GAAP FER vor. Dieses Regelwerk hat in der Schweiz also eine grosse Bedeutung, und wir gehen davon aus, dass es in Zukunft von den KMU vermehrt angewandt wird. Heute sollten Treuhandexperten ihre Dienstleistungspalette bei der KMU-Beratung erweitern, um die Möglichkeit und die Folgen der Umsetzung der FER abzudecken. Sie müssen auch in der Lage sein, diese Unternehmen bei der Einführung dieser Empfehlungen zu begleiten. Dieser Artikel stellt einerseits die Schlüsselelemente der FER vor und hebt andererseits die Vorteile und die Folgen der Anwendung dieses Regelwerks für die KMU hervor, und zwar anhand folgender Themen:
- Konzept und Struktur der FER
- Die wichtigsten Bestimmungen der FER
- Die Vorteile und die Folgen der FER für die KMU.