Liebe Leserin, lieber Leser
Die Medien haben ein neues Lieblingsthema: Bitcoin. Täglich wird über die Kursentwicklung berichtet und ausgerechnet, welche Gewinne von denjenigen erzielt werden konnten, die zum richtigen Zeitpunkt investiert hatten. Im Vordergrund steht meistens die Frage, ob und wann die Kursblase platzen wird. Skeptiker sagen der Kryptowährung sogar den Tod voraus.
Bei dieser auf den Kurs fokussierten Diskussion geht bisweilen vergessen, dass Bitcoin nur eine der möglichen Anwendungsformen der dahinterliegenden Blockchain (Blockketten) ist. Das auf dezentral gespeicherten und verschlüsselten Datenblöcken basierte Verfahren kann in vielen Geschäftsbereichen und Branchen eingesetzt werden. Verträge können zum Beispiel in Zukunft nicht nur schriftlich abgeschlossen, sondern mithilfe der Blockchain-Technologie als Computersoftware programmiert werden. Solche «smart contracts» können von sich aus und autonom Prozesse anstossen, sobald eine Vertragsbedingung erfüllt ist. Wenn der Spediteur beispielsweise eine Ware ausliefert und scannt, wird die Überweisung an den Verkäufer automatisch ausgelöst.